Size Matters!
Dez/ 23
Man kann es durchaus als evolutionären Fortschritt betrachten, dass wir in der Lage sind, Bagger fahren zu können.
Cool, wo starten wir? Wir könnten eine Horde Pekinesen dressieren, damit sie scharrend mit ihren Vorderpfoten ein Loch von einer Größe von 10x12m und 4 Meter Tiefe auskratzen. Oder wir nehmen Hacken, Schaufeln und Buddelschippen in die Hände, überzeugen alle Freunde mit geschmeidigem Rücken und legen los… Mhmm, wird eher schwierig, also dann doch lieber das metallen röhrende Ungetüm!
Und was es kann!, der Bodenaufriss sieht ganz nach Pool aus - vor allem, wenn die Wassermassen monsunig auf die Erdöffnung niederprasseln. Also schnell die Swimwear rausgesucht und auf Sonnenschein gewartet…; aber mal ganz ehrlich, fürs Schwimmern eignet sich die Ostsee mit ihren glattweichen Quallenwolken als grenzenlosere Erfrischung an heißen Tagen dann doch besser.
Also kein Pool, nein, ein temporäres Loch, an einem Tag gebaggerbuddelt, Wärmekörbe hinein, das Loch wieder zugeschoben. Dabei Unmengen an Sand bewegt, für nicht tauglich zum Verfüllen verworfen, das nahe gelegene Kieswerk überzeugt, mal eben über 200t Füllsand schnell zu liefern und mit dem weiter zunehmenden Regen gehadert. Zum Glück wachte über allem der Holzesel.
Irgendwie auch schade um der Körbe Arbeit; sie wurden von zwei Leuten drei Tage lang auf feinstes Maß und mit der gebotenen Sorgfalt zusammengebaut. Viele Tassen Kaffee sind dabei getrunken, viele Lieder über das Baustellenradio gehört worden. Und nun werden sie gleich wieder versteckt, auf Nimmerwiedersehen - so zumindest die Hoffnung…. Daher hier an dieser Stelle eine hochachtungsvolle Verbeugug vor der kurz sichtbaren handwerklichen Körbekunst.
Die Bagger waren beide gelb und doch so unterschiedlich. Erst war der Bagger zu klein, wobei hier nicht das Volumen der Summe aller Einzelteile inklusive Schmierstoffen gemeint ist; denn der alternative Bagger ist in diesem Gesamtvolumen sogar kleiner - aber er war zu schwach, seine Räder sind bis zu den Achsen im durchweichten Boden versunken. Daher musste ein zweiter Bagger her, mit mehr Buddelpower - er hat es sogar dank seines raupenartigen Antriebs bis auf den Boden des Grabelochs hinein und wieder heraus geschafft.
Also - Size Matters oder nicht?
